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Aktuelle Meldungen kommentiert aus dem Standpunkt einer linksgerichteten Männerbewegung.

Das Ziel des Blogs ist insbesondere, die Punkte aus dem Manifest auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen, sie zu diskutieren und gegebenenfalls zu ergänzen oder umzuformulieren.

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Sonntag, 26. April 2015

Folter - jetzt auch in HD

Es ist immer schwierig, über andere Kulturen zu urteilen, über ihre Bräuche zu richten. Sie haben dort ihren Hintergrund und sind historisch gewachsen. Eine Änderung sollte nur durch Überzeugung und von innen heraus gestaltet werden.

Aber es ist eine andere Sache, wenn ein deutscher Fernsehsendung ein Team im Urwald durchaus wohlwollend und bestärkend berichten läßt und sich dabei für Folter an Jungen stark macht und sie unterstützt.

http://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/201598-mission-wissen-weltweit-unglaublichste-rituale-clip

Ein starr auf einer Bank sitzender Junge, berichtet, wie wichtig das Ritual für ihn sei, um zum Stamme zu gehören. Der Journalist versteht das! ("großer Tag")

Worum geht es? Die Ameise wird vorgestellt: "Woah!" "E-iii". Echt geil! Meine Vorfreude steigert sich.

Das Gift wird vorgestellt. Mann, der Abend wird ja immer geiler. Top-giftig! Seit damals im Kolosseum nicht besseres mehr gesehen!

Ui! Der Reporter darf mitarbeiten bei der Vorbereitung an der Folterung. Beneidenswert. Naja, wenigstens muss ich ihn nicht beneiden, dass er Messer schleifen darf. Es geht "nur" um die Betäubung der Ameisen und die Herstellung des Foltergeräts!

Endlich! Der "große Moment" ist soweit. Der Junge sitzt steif und etwas unsicher auf der Bank. Seine Finger zittern gehörig. Ein deutscher Arzt hätte hier einiges zu der bevorstehenden Zeremonie zu sagen. Aber das ist das Geile: Wir sind im Urwald bei Menschen ohne Menschenrechte. Solange du den Pimmel des Jungen nicht zeigst ist alles in Ordnung: auch Schockzustand und Akzeptanz des Schicksals.

Der Junge wird mit versteinerter Miene in den Raum geführt. Er muss das Gerät, mit dem er gefoltert wird selbst ergreifen (das hatten wir im Mittelalter so nicht, glaub ich) und geht zu dem Mann, der ihm den Handschuh überstülpt. Noch schnell eine Info, dass der Schmerz auf irgendeiner Rangliste irgendeines Schmerzindexes auf oberster Stelle steht. Wir registrieren das kaum sondern sind auf den Knien mit hängender Zunge und haben beidseitig den Fernseher umfasst....

Ganz gebannt folgen wir dem Reporter, der in die Kamera spricht, dass der Junge jetzt bestimmt gewaltige Schmerzen haben muss.

Schließlich ist die Folter vorbei. Der Junge kann sich kaum auf den Beinen halten, schwankt sichtbar, Schockzustand - hier Trance genannt, in jedem deutschen Rettungswagen ginge es mit Blaulicht ins Krankenhaus - hier gab es Schulterklopfen und zwei hochgestreckte Daumen vom Reporter - "ej, bist jetzt ein richtiger Mann". Der Junge hält den Arm, weil er ihn jetzt längere Zeit nicht mehr bewegen kann und registriert wohl nur schemenhaft seine Umgebung.

Damit der obige Zuschauer, wie ihn jener Fernsehsender sich wohl wünscht, sich moralisch wieder besser fühlt, tritt der Reporter noch auch mit zwei, hübsch gewebten Folterungen als würde er diese jetzt über Ebay anbieten und besänftigt mit einem "Ach wie schwer es diese Jungen haben, wenn man bedenkt, dass sie das 19 Mal hinter sich bringen müssen."

Wir vermissen den Hinweis, dass diese schmerzhafte Prozedur wenigstens gesundheitlich weniger schädlich wäre, wenn man sie in Deutschland durchführend würde!

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